Kurzgeschichte von Vimfow:
(Zusammengestellt von Andrea Matischewski und Günther Peters)
Vimfow war lange Zeit eine Art Vorwerk, das zu Mestlin gehörte. Im 19. und 20. Jahrhundert wuchs es allmählich zu einem Gutshof heran und war zeitweise sogar eine selbstständige Gemeinde. Nach der Bodenreform 1946 wurde es durch den Zuzug der Siedler zu einem kleinen Dörfchen. Die Gegend um Vimfow war aber schon weit vor unserer Zeitrechnung besiedelt. Dokumente über eine Besiedelung nach Beginn unserer Zeitrechnung finden sich im 14. Jahrhundert.
1352 |
erstmals erscheint der Name eines Ortes an gleicher Stelle: Hogen Eutzyn |
1353 |
belehnt Nikolaus von Werle seinen Gefolgsmann Dankwart von Gustävel mit Mestlin, Ruest und Vimfow, eben dem besagten Hogen Eutzyn |
1450 |
Hohen Augzin, wie es inzwischen heißt, ist aus unbekannten Gründen wüst |
1461 |
waren die drei Dörfer Eigentum des Klosters |
1650 |
Auch nach dem 30jährigen Krieg ist der Ort in den Visitationsprotokollen nicht mehr aufgeführt |
1767 |
Dort, wo früher Hogen Eutzyn bzw. Hohen Augzin gelegen hatte, wird eine Meierei errichtet |
Eine Meierei bzw. ein Meierhof war im späten Mittelalter ein Nebenhof oder, wie er in einigen Landesteilen bezeichnet wird, ein Vorwerk auf der Gemarkung eines Dorfes, von dem Grundherrn angelegt zur günstigeren Bewirtschaftung eines Teiles der Feldmark, um z. B. weite Wege zu verkürzen oder um spezielle Aufgaben im Feldbau oder in der Tierhaltung zu erfüllen. Wenn im letzteren Falle Rindvieh gehalten wurde, hatte der Meier gleichzeitig die Milchwirtschaft einschließlich der Weiterverarbeitung zu betreiben. Zur Zeit der Errichtung der Meierei erscheint die Bezeichnung „auf dem Vimfau“, dann aber einfach Vimfow.
Zur Entstehung des Namens gibt es eine Sage:
"In den letzten Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts wurde an der Stelle des längst vergangenen Dorfes Hohen Augzin eine Meierei errichtet, damit man von dort aus besser die umliegenden Felder bewirtschaften könne. Als nun die Erbauer des einzigen Wohngebäudes fast den Bau vollendet hatten, kam doch einer auf die Idee, seine Kollegen zu fragen, wie man wohl die Meierei nennen würde. Worauf ein anderer, ohne lange zu überlegen geäußert haben soll: Fimfo. Die Bauarbeiter lachten über das seltsame Wort und tatsächlich wurde es später als Eigenname auf die sich nach und nach entwickelnde Siedlung übertragen. Das Wort selbst war ohne jegliche Bedeutung und Sinn, eben ein Spottname, wobei man schon damals vermutete, dass der Name späteren Generationen noch viel Kopfzerbrechen bereiten würde.“