Storchengeschichten
23.02.2022: Storchennest wird saniert
Am Mittwoch, dem 23. Februar 2022 haben Manuel Behrend, Florian Waitschies und Maik Kostecki von der Freiwilligen Feuerwehr Parchim mit der Drehleiter einen Ausbildungseinsatz der besonderen Art in Mestlin absolviert. Ziel war, das Storchennest, welches auf dem Gelände der Bäckerei Melchert steht, zu sanieren. Es bedurfte dringend einer Rettung, denn es war windschief und ein Brüten der Störche wäre auf diesem Nest für die kommende Brutsaison unmöglich. Die Kameraden der FFw Parchim hatten bereits im Vorjahr ihre Unterstützung bei der Sanierung signalisiert. Nun war es soweit und Florian Waitschies hat mit Hilfe eines Einreißhakens rund zwei Drittel des Nestes Stück für Stück abgetragen.
Nun hoffen die Mestliner, dass Adebar sein Nest wieder beruhigt annimmt und auch künftig dort seinen Nachwuchs groß zieht.
Danke den Kameraden der FFw Parchim!
31.03.2021: Storchennest vom Kunststoffnetz befreit
Die Mestliner sind es gewohnt, in diesen Tagen besonders auf ihre Storchennester zu achten, denn die Großvögel werden sehnsüchtig erwartet. Dabei entdeckten einige ein Netz am Nest in der Goldberger Straße. „Es sah so aus, als würde es auf der Nestkante liegen und könnte die Alt- aber auch die Jungvögel gefährden, wenn sie sich darin verheddern würden“, hieß es und so wurde Bürgermeister Günter Philipowitz um Hilfe gebeten. Eile war angesagt, denn das erste Paar war bereits zurückgekehrt und hatte das Nest wieder in Beschlag genommen.
Dank der schnellen und ehrenamtlichen Hilfe des Malermeisters Christian Jarchow aus dem benachbarten Herzberg konnte nun das Kunststoffnetz entfernt werden. Mittels eines Hubsteigers ging es hoch hinauf und dort wurde festgestellt, dass das Netz bereits in das Nest hineingewachsen war. Relativ schnell konnte Christian Jarchow dieses entfernen und damit die Sicherheit für Familie Adebar wieder herstellen. Diese begann deutlich sicht- und hörbar mit der Familienplanung des Jahrganges 2021.
02.11.2018: Nester gereinigt
„Da müssen wir nach der Saison mal hoch und die Nester reinigen“, sagten sich Anfang November 2018 etliche Mestliner, angesichts des äußerlich schlechten Zustandes. Bereits im Frühjahr wollte Adebar sich niederlassen, doch nur drei Nester wurden belegt. Die anderen schien den Vögeln nicht zu gefallen..
Marco Hartig von der gleichnamigen Bautenschutzfirma in Mestlin ließ sich nicht lange bitten. „Klar, ich helfe und gehe da hoch“, sagte er. Drei der Nester im Dorf wurden begutachtet und gesäubert. Ganz extrem war es beim Nest am Friedhof. Hier war auf der Hälfte der Unterlage so viel Dreck, Erde und dazwischen etliche Bindfäden, dass es schon rund eine fast 40 Zentimeter hohe Schieflage ergab. Dass hier kein Storchenpaar nisten kann, war schnell klar und nun wird gehofft, dass im nächsten Jahr auch dieser Sommersitz von Adebar genutzt werden wird.
19.07.2018: Jungstorch gerettet
Stolz sind die Mestliner auf ihre Störche, immerhin waren einst 12 Nester belegt. Doch das ist lange her und in den vergangenen Jahren waren im Dorf Mestlin nur noch zwei Nester belegt. Umso mehr die Freude in diesem Jahr, dass das Nest beim Pastorhaus wieder belegt ist. Drei Jungtiere schlüpften aus ihren Eiern und die Storcheneltern kümmerten sich liebevoll und Pflege und Nahrung.
Aus unbekannten Gründen stellten die Alttiere aber dann das Füttern ein. Einwohner wie Helmut Schulz beobachteten, dass plötzlich das Füttern unterblieb. Täglich wurde nach dem Nest geschaut und als am Mittwoch ein Flügel leblos auf dem Nestrand lag, informierte Schulz die Bürgermeisterin Verena Nörenberg-Kolbow. Mit Hilfe weiterer Anwohner wurde Konrad Peßner verständigt, der ist der Storchenbeauftragte des Altkreises Parchim. Er gab die Erlaubnis, das Nest zu besteigen und noch lebende Jungvögel zu retten und dem Schweriner Zoo zu übergeben.
Mit Hilfe der Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Mestlin startete nun die Rettungsaktion. Marco Hochleiter stieg auf die große dreiteilige Schiebleiter und konnte in rund zehn Metern Höhe ein totes Tier aus dem Nest räumen und noch ein weiteres – noch lebendes – mit nach unten bringen. Von dem dritten Jungtier war nichts mehr zu sehen. Vermutlich hat das überlebende Tier aus Hungersnot dieses aufgefressen. Wieder unten angekommen wurde das Tier erst einmal begutachtet. Es hatte einen völlig verdreckten Schnabel und machte einen schwachen Eindruck. Als erstes Hilfsmaßnahme wurde mittels einer Sprühflasche dem Tier etwas Feuchtigkeit gegeben.
Bereits vor 19 Jahren wurde von dem gleichen Nest ein Tier gerettet und vom Schweriner Zoo in der Quarantänestation aufgenommen. Diesmal allerdings klappte es nicht mit dem Zoo, da am Mittwochnachmittag niemand telefonisch erreichbar war. So erinnerte man sich an Heinz Kriesel in Kläden. Er kennt sich mit verwaisten und auch verletzten Wildtieren aus, hatte er doch mit einem Verein einst eine Station für derartige Tiere betrieben. Er nahm das Tier auch sogleich in Obhut, reinigte den Schnabel und Schlund. „Mittlerweile ist das Tier wohlauf, es frisst, läuft umher und dürfte gute Chancen haben, ein gutes Storchenleben zu führen“, meinte Kriesel gestern Vormittag.
Der Ordnung halber wurde Christin Zscheile beim Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie (LUNG) verständigt. Sie informierte daraufhin Jens Krüger vom Storchenhof in Papendorf bei Pasewalk, der das Tier am 21. Juli 2018 übernahm. „Bei uns sind derzeit acht Pflegestörche untergebracht, die leben auf einem Nest in zwei Metern Höhe und werden wieder ausgewildert“, erzählt Krüger. Der Storchenhof in Papendorf bei Pasewalk wird ehrenamtlich von einem Verein betrieben, der sich vorrangig um die Rettung von Wildvögeln kümmert.
März 2008: Adebar hat eine neue Wohnung
Ein neues Nest für Meister Adebar wurde im März 2008 von den Gemeindearbeitern mit starker Unterstützung des Stromversorgers WEMAG in Mestlin aufgestellt. Das vorherige war rund 30 Jahre alt und zerbrochen.
Als Bürgermeister Uwe Schultze davon hörte, setzte er sich umgehend mit den Experten der Naturkontaktstation des Fördervereins Langenhägener Seewiesen zusammen. Auch von der Unteren Naturschutzbehörde in der Kreisverwaltung kam Unterstützung. Die Behörde vermittelte eine stabile Metallkonstruktion von dem Verein Renal e. V. aus Banzkow. Die WEMAG, bekannt für ihre Unterstützung beim Erhalt und Wiederaufbau von Storchennestern, ließ sich auch nicht lange bitten. Nachdem in der Naturkontaktstation Langenhagen die Metallkonstruktion noch mit Weidenzweigen "verkleidet" wurde, kam der große Tag des Aufbaus.
Die beiden Gemeindearbeiter Rainer Nörenberg und Walter Groß hatten die neue Nestgrundlage vorbereitet und Jan Graffenberger stand mit der mobilen Hebebühne der WEMAG bereit. Zuvor entfernte Rainer Nörenberg die Reste des alten Nestes. Nachdem alles fest verankert war, wurde die Nestfläche noch mit einer Grasnarbe abgedeckt, damit der Boden dicht ist.
An gleicher Stelle stand bis etwa um 1980 herum die einstige Heuscheune. Auf alten Fotos von 1918 ist zu sehen, dass bereits damals der Storch hier brütete.
Juni 2008: Jungstorch aus dem Nest gestoßen
Auf dem Gelände der Auffangstation für verletzte und verwaiste Wildtiere in Kläden bei Dobbertin wurde im Juni 2008 ein kleiner Storch, der von seinen Eltern aus dem Nest an der Mestliner Bäckerei Melchert gestoßen wurde, von Heinz Kriesel, dem Geschäftsführer des Vereins, aufgezogen.
Knapp 20 Nestauswürfe sind ihm in den vergangenen Tagen bereits bekannt geworden, nur zwei Tiere waren überlebensfähig. Das ist der Mestliner Storch und ein weiterer, der aus einem Nest in Zepelin bei Bützow stammt. Beide schmiegen sich im Nest aneinander und suchen scheinbar gegenseitig die Nestwärme. Die beiden von ihren Eltern ausgestoßenen Tiere sind jetzt Stiefgeschwister und tun fast so, als wären sie schon immer zusammen gewesen.
Für das notwendige Ersatznest hat Heinz Kriesel Reisigzweige auf einem Autoreifen platziert und so ein naturgetreues Nest gebaut. Die beiden jungen Adebare haben es angenommen und sehen gut und kräftig aus. Und vor allem Hunger haben sie, viel Hunger. „Wir bekommen dankenswerter Weise Fisch vom Sternberger Fischer Andreas Frischke“, sagt Kriesel und mit der langen Grillzange reicht er dem Jungstorch eine Plötze. Mit der Pinzette wird das Wasser gereicht und satt legen sich die beiden Adebars wieder auf ihren Nestboden.
Am 18. August 2008 erhielten wir die Nachricht, dass der Storch mit seinen Artgenossen den Flug gen Süden angetreten hat. Somit hat der Jungstorch den "Rausschmiss" dank der SOS-Station für verletzte und verwaiste Wildtiere in Kläden überlebt!
19.03.2005: Den Sommersitz von Adebar saniert
Am 19. März 2005 haben Mitglieder der Jugendfeuerwehr und die Jäger aus Mestlin das Storchennest am Forsthof erneuert. Das vorhandene Holzrad wurde bereits in der DDR-Zeit mit einer Metallstütze durch die damalige Prüfgruppe verstärkt. Nun drohte es aber doch abzustürzen. Rechtzeitig, bevor Meister Adebar seinen Mestliner Sommersitz bezieht, wurde dieses nun saniert und wieder installiert. Das Nest wurde mit etlichen Weidenzweigen und Ästen geflochten und altes Nistmaterial wurde verwendet. Nun hoffen alle, dass das alte, neue Nest wieder angenommen wird.
August 1999: Adebar verpasste Rückflug
Im Jahre 1999 hatte der Jungstorch am Pastorhaus noch keine Flugversuche unternommen. Während seine Altersgenossen aus anderen Nestern schon einige Flugstunden hinter sich haben, sitzt dieser noch immer im Nest. Nachfragen beim "Storchenvater" Konrad Peßner aus Frauenmark erhärteten die Vermutung, dass der Jungvogel zu schwach entwickelt ist. Erst am 23. April 1999 begannen die Altvögel mit der Brut.
So wurde Jungvogel mit Hilfe der Kameraden von der Mestliner Feuerwehr aus seinem Nest gehoben und per Auto in den Schweriner Zoo gebracht. Hier nahm ihn die Tierpflegerin Heike Koniarczyk in Obhut. "Nach ein paar Tagen Beobachtung, kann er mit den anderen fünf Jungstörchen zusammenkommen, die hier bereits ein Zuhause bekamen", erläutert die Fachfrau. Wenn der Storch sich gut entwickelt, kann er vielleicht im nächsten Jahr mit nach Afrika fliegen...